Dieter Herrmann verstorben als herausragender Sportler und Heimatforscher
Dieter Herrmann, ein engagierter Sportler und Heimatforscher aus Walldorf, ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Er war maßgeblich an den Erfolgen der Leichtathleten beteiligt und erforschte die Geschichte der Walldorfer Juden.
Walldorf. Er engagierte sich gegen das Vergessen, war Weltmeister-Trainer und setzte sich stets für seine Heimatstadt ein: Dieter Herrmann. Doch vor Kurzem ist der Walldorfer kurz vor seinem 87. Geburtstag gestorben.
Dieter Herrmann war jahrzehntelang maßgeblich an den Erfolgen der Walldorfer Leichtathleten beteiligt. In seiner 75-jährigen Mitgliedschaft bei der SG Astoria war er Aktiver, Trainer, Betreuer, Organisator und Helfer. Herrmann zeigte sich bereits in jungen Jahren als sportliches Multi-Talent: Er spielte Handball bei der "Astoria", Basketball bei der KuSG Leimen, dazu Turnen und Leichtathletik. Mit dem Fahrrad fuhr er quer durch Europa. Im Jahre 1963 wurde er als erster Astorianer Badischer Meister im 800-Meter-Lauf.
Viele Jahre lang galt Herrmanns Begeisterung auch dem Bergsteigen und es verwundert nicht, dass er eine beachtliche Anzahl anspruchsvoller Gipfel und Touren "zusammenkletterte" und dabei zahlreiche Länder erkundete.
Zahlreiche Auslandskontakte der Astoria nach Frankreich, Böhmen, Schweden, Finnland und Tschechien waren auch Herrmanns Initiative zu verdanken. Gleich mehreren Generationen von Aktiven war er als Trainer und Ratgeber vertraut. Bis ins hohe Alter trainierte er mit enormem Fachwissen und Engagement die zahlreichen, erfolgreichen Walldorfer Leichtathleten. Einer seiner Schützlinge holte sogar die Goldmedaille bei den Seniorenweltmeisterschaften.
Dieter Herrmanns Leidenschaft galt auch politischen Diskussionen und der Geschichte der Astorstadt. Im Verein der Heimatfreunde galt er als unentbehrlicher Mitstreiter. Wie kein Zweiter hatte der frühere Lehrer die Geschichte der Walldorfer Juden erforscht. Schließlich schrieb er das Buch "Geschichte und Schicksal der Walldorfer Juden". Im Jahr 2015 erhielt er aus den Händen von Bürgermeisterin Christiane Staab die Auszeichnung der Stadt Walldorf für seine unermüdliche Arbeit im Ehrenamt.