Nationalarchiv der USA sucht Freiwillige zum Transkribieren von Schreibschrift-Dokumenten
Das US-amerikanische Nationalarchiv sucht laut der Zeitung USA Today nach Menschen, die Dokumente transkribieren und verschlagworten. Die meisten dieser Dokumente sind von Hand und in Schreibschrift verfasst, was eine Herausforderung darstellt.
Seit dem Siegeszug der E-Mail hat die Schreibschrift in den USA einen zunehmend schweren Stand. Krakel und Ösen gehören nicht zu den Common Core State Standards, einer Bildungsinitiative, die seit 2010 für die Angleichung von Schulstandards zwischen den Bundesstaaten sorgt. Stattdessen liegt der Fokus auf dem Umgang mit der Tastatur, was dazu führt, dass immer weniger Amerikaner Schreibschrift im Alltag nutzen. Suzanne Isaacs, Managerin beim National Archives Catalog in Washington, D.C., bezeichnet das Lesen von Schreibschrift als eine „Superkraft“.
Das Nationalarchiv bewahrt Dokumente aus über 200 Jahren auf. Zum 250. Jubiläum des Beginns der amerikanischen Revolution wurde eine Kampagne ins Leben gerufen, um Akten, Briefe und Anträge aus dieser Zeit durchsuchbar zu machen. Das Archiv sucht Freiwillige, die sich ein Dokument zum Transkribieren auswählen und sofort beginnen können, solange sie die Dokumente lesen können.
Der Trend in den USA scheint sich langsam umzukehren: Vor zehn Jahren waren nur 14 Bundesstaaten verpflichtet, Schreibschrift zu unterrichten, mittlerweile sind es 24, berichtet das Blog mycursive.com.
In Deutschland verzichten laut dem Deutschen Schulportal viele Schulen ebenfalls auf das Lehren der verbundenen Ausgangsschrift. Die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz (KMK) verlangen lediglich, dass Schülerinnen und Schüler eine „gute lesbare Handschrift flüssig schreiben“, doch die Auslegung variiert von Bundesland zu Bundesland.