Missbrauch von medizinischem Cannabis nimmt zu in Deutschland
Die rheinland-pfälzische Landesregierung sieht einen Anstieg des Missbrauchs von medizinischem Cannabis nach der Teillegalisierung. Gesundheitsminister Hoch fordert gesetzliche Änderungen zur Kontrolle.
Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat Bedenken geäußert, dass medizinisches Cannabis zu einfach im Internet erhältlich ist. Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) erläuterte, dass seit der Teillegalisierung von Cannabis am 1. April 2024 der Missbrauch von Medizinal-Cannabis über Internet-Plattformen in Deutschland deutlich zugenommen hat. Hoch fordert gesetzliche Änderungen, um dem Missbrauch entgegenzuwirken.
Detlef Placzek, der ehemalige Leiter des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung, fügte hinzu, dass es mittlerweile möglich sei, problemlos ein Rezept und Cannabis über das Internet zu bestellen. Dies sei problematisch, da es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament handle.
Hoch schlägt vor, die Gesetzgebung für Medizinal-Cannabis zu ändern und die Regelungen erneut dem Betäubungsmittelgesetz zu unterstellen, um eine wirksame Kontrolle des Vertriebs und der Anwendung im Sinne des Patientenschutzes zu gewährleisten.
Gesetzlich Krankenversicherte mit schweren Erkrankungen haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf die Versorgung mit Cannabis, die von Haus- und Fachärzten verordnet werden kann. Der Anbau muss staatlich kontrolliert werden.
Seit der Gesetzesänderung 2024 wird medizinisches Cannabis nicht mehr auf einem Betäubungsmittelrezept, sondern per E-Rezept verordnet und die entsprechenden Regelungen finden sich jetzt im neuen Medizinal-Cannabisgesetz (MedCanG).