Bayern München steht nach Niederlage unter Druck in der Champions League
Nach der Niederlage des FC Bayern München gegen Feyenoord in der Champions League äußert Joshua Kimmich Kritik an der aktuellen Form der Mannschaft. Trainer Vincent Kompany bleibt optimistisch bezüglich der Play-offs.
Nach der nächsten Auswärts-Niederlage muss der FC Bayern München in der Champions League mehr denn je eine ebenso ärgerliche wie gefährliche Extrarunde im Kampf um den Achtelfinal-Einzug befürchten. Das 0:3 (0:2) gegen Feyenoord im kühlen Regen von Rotterdam war nach drei Bundesliga-Siegen zum Start ins neue Jahr eine herbe Enttäuschung für das Starensemble von Trainer Vincent Kompany.
Nationalmannschafts-Kapitän Joshua Kimmich hat nach der dritten Auswärtsniederlage des FC Bayern München Klartext gesprochen. Die Tabelle lügt nicht! Wir müssen uns eingestehen, dass wir momentan keine Spitzenmannschaft sind, sagte Kimmich dem TV-Sender DAZN nach Abpfiff. Ein Spitzenteam verliere nicht so.
Schließlich bleibt das Finale 2025 in München das Ziel. Selbst mit einem Heimsieg am letzten Spieltag in einer Woche gegen Slovan Bratislava werden die Bayern bei der aktuellen Tabellenkonstellation wohl kaum unter die Top 8 kommen. Im Februar droht damit eine Extra-K.o.-Runde im Kampf um das Achtelfinale.
Wir haben null Angst vor den Play-offs, sagte Trainer Vincent Kompany zu diesen Aussichten. Er wollte in der Pressekonferenz nach der ersten Niederlage im neuen Jahr nichts schönreden. Der Sieg für Feyenoord sei trotz vieler Bayern-Chancen verdient gewesen. Die Einzelleistungen und die Leistung im Kollektiv waren nicht spitze, sagte der Belgier.
Der mexikanische Nationalspieler Santiago Giminez war mit seinen beiden wuchtigen Toren vom Strafraumrand (21. Minute) und vom Elfmeterpunkt (45.+9) der eine Mann des Abends im "De Kuip". Der andere war Justin Bijlow.
Der Feyenoord-Torwart ließ nicht nur Torjäger Harry Kane im 50. Champions-League-Spiel verzweifeln. Der 27-Jährige hielt vor über 50.000 Zuschauern fast alles - und hatte dazu Glück, dass der eingewechselte Leroy Sané an den Pfosten schoss (70.). Ayase Ueda gab in der 88. Minute noch die Tor-Zugabe für die Gastgeber.
Wir wollen unser Spiel spielen, sagte Bayerns Sportvorstand vor dem Anpfiff noch zuversichtlich dem TV-Sender DAZN. Ein Ansinnen, das schiefging! Vorne fehlte das Schussglück. Und hinten waren es zu viele Fehler, ähnlich wie schon bei den Auswärtsniederlagen gegen Aston Villa (0:1) und den FC Barcelona (1:4).
Schlechtes Wetter, tolle Stimmung - so war der äußere Rahmen im legendären De Kuip. Nach dem Abbrennen von Feuerwerk zogen dichte Rauchschwaden durch die Arena, weshalb der französische Schiedsrichter François Letexier die Partie für mehrere Minuten unterbrechen musste. Als der Durchblick wieder da war, kontrollierten die Bayern vorerst Gegner und Stimmung.
Bis zur ersten Schlüsselszene. Ein langer Ball von Gijs Smal aus der eigenen Spielhälfte überlistete die Bayern-Defensive, Mittelstürmer Gimenez traf nach einer klasse Ballmitnahme mit dem linken Fuß wuchtig vom Strafraumrand.
Jetzt hatten die Bayern ein Problem, auf das sie mit viel Ballbesitz und mehreren Schüssen von Kingsley Coman und Kane reagierten, die Bijlow glänzend parierte. Dann saß plötzlich Alphonso Davies am Boden und musste raus. Für ihn kam Raphael Guerreiro - und führte sich katastrophal ein. Der Portugiese foulte ungestüm Calvin Stengs. Giminez verwandelte wuchtig.
15:3 Torschüsse für Bayern, 2:0 für Rotterdam - so lauteten die Zahlen zur Pause. Vincent Kompany reagierte, ging ins Risiko, brachte Sané als zusätzliche Offensivkraft für Außenverteidiger Konrad Laimer. Doch es ging weiter wie vor der Pause: Bijlow war unter bayerischem Hochdruck abermals gegen Kane (54.) und Musiala (60.) zur Stelle. Zudem traf Sané nur den Pfosten (70.). Auch die Einwechslungen von Serge Gnabry, Aleksandar Pavlovic und Thomas Müller brachten nicht die erhoffte Wende.