Anstieg von Inobhutnahmen in Leverkusen sorgt für Besorgnis
In Leverkusen steigt die Zahl der Inobhutnahmen von Kindern und Jugendlichen alarmierend an. Im letzten Jahr gab es einen Anstieg von 28,10 Prozent, insbesondere im Dezember.
Die Zahlen sind in Leverkusen ebenso alarmierend wie in anderen Städten. Immer häufiger müssen Kinder oder Jugendliche zu ihrem eigenen Schutz aus ihren Familien herausgeholt werden. Im vergangenen Jahr gab es 179 solcher Inobhutnahmen mehr als noch im 2023. Das ist eine satte Steigerung von 28,10 Prozent, berichtete Tanja Groh-Mers aus dem Fachbereich 51 in der jüngsten Sitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses.
Gemeldet werden sie zumeist von der Polizei, mit der das städtische Jugendamt eng zusammenarbeitet, aber auch von Schulen, Nachbarn oder Verwandten. Einen regelrechten Run habe es im Dezember gegeben mit 43 Fällen von Kindeswohlgefährdung. "So viel wie noch nie!", berichtet Groh-Mers. Ob sie dafür eine Erklärung habe, wollte Irina Prüm (Grüne) wissen. Die Gründe seien sehr unterschiedlich gewesen. In schwierigen Familien komme es gerade im Dezember zu Eskalationen. Aber es gab auch viele Maßnahme-Abbrüche, also Kinder oder Jugendliche, die bereits in einer Einrichtung waren, die aber so schwierig sind, dass sie dort mit reduziertem Personal über die Feiertage nicht bleiben konnten.
"Wir suchen dann neue Möglichkeiten", betonte Groh-Mers und nannte zwei Beispiele. Ein Kind konnte in einer Pflegefamilie untergebracht werden "mit engmaschiger Begleitung" durch die Jugendhilfe. Ein anderes zog in eine Ferienwohnung bei einer 24-Stunden-Betreuung.